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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Darf ich Alotau besuchen?

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Seit siebeneinhalb Monaten lebe ich nun auf einer Insel und habe kaum davon berichtet, wie es sich mit der Beschaffung von Gütern verhält. Ich habe ja bereits vor langer Zeit von den verschiedenen Booten berichtet: es gibt meine favorisierten Dinghys, mit denen man die Stadt Alotau in etwa anderthalb Stunden erreichen kann (auf dem Rückweg dauert es dann etwas länger, weil ja die ganzen Waren dabei sind), die Kanus - vorwiegend für den Transport an den Markttagen verwendet, an denen die Menschen aus der Umgebung ins Missionszentrum kommen - und das Miva-Boot, dem ich seit dem denkwürdigen 20. September 2019 nach einer wenig amüsanten viereinhalbstündigen Fahrt in die Stadt den Rücken gekehrt hatte. M.I.V.A. steht für "May I visit Alotau?", also "Darf ich Alotau besuchen?". Alotau ist DER Ort unserer Provinz, an dem man größere Einkäufe erledigt. Die Stadt ist nicht so besonders groß und auch ansonsten nicht besonders, aber es gibt dort zwei größere Supermärkte,

Frohe Ostern!

Unsere Feierlichkeiten begannen am Samstagabend mit der Osternacht. Dank Verspätung war es zum Glück dunkel, als einer der Brüder das Osterfeuer anzündete. Nachdem wir mit Kerzen in die dunkle Kirche eingezogen waren, folgten die Lesungen, die gleichzeitig schauspielerisch dargestellt wurden. Ich verkörperte Abraham. IM PRINZIP hatten wir sehr oft geprobt, aber der Engel des Herrn schlief ein wenig vor sich hin, weshalb ich meinem armen Isaak mit dem Messer SEHR nahe kam, bevor mich jemand zurückrief. Anschließend erstoch ich sehr überzeugend ein Stofftier und muss mir jetzt ständig Kommentare dazu anhören. Aber die Osternacht war sehr schön! Beim Gloria ertönte zuvor dramatisches Steingegrummel und ein Vorhang wurde zur Seite gezogen, sodass man ein leeres Grab und die davorstehende Jesus-Statue sah, und dann rissen zwei Ministranten in einer weiteren dramatischen Geste das Tuch vor dem Kreuz herunter. Nach der Messe tanzten und feierten wir noch lange und aßen Unmengen an Süßigke

Osterbilder

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Karwoche

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Inzwischen wurde der Lockdown offiziell bis zum 27. April verlängert und viele unserer Schülerinnen sind nach Hause gefahren. Die von weiter weg verweilen allerdings weiterhin mit uns, und so konnten wir am Palmsonntag die Karwoche in einer immer noch recht großen Gruppe beginnen. Das war ja für mich der erste richtige PALMsonntag (nichts gegen diese Weidenkätzchen-Äste in Europa, aber verglichen mit 1m-Palmzweigen sind die eben ein bisschen lapschig...) Unsere Prozession begann auf dem Gelände der Grundschule und wir liefen bis zur Kirche, immer mit den Palmzweigen wedelnd. Die Mädchen sangen Palmsonntagslieder in ihren eigenen Sprachen, es war sehr schön! Am Gründonnerstag fand dann während der Messe die Fußwaschung statt, und es war EPISCH, und anschließend überreichen wir den Priestern weiße Blumen als Dank dafür, dass sie sich fürs Priestertum entschieden haben. (Nach der polnischen Tradition müssten es eigentlich weiße ROSEN sein, aber die wachsen hier ja nicht.) Am Karfrei

Es läuft immer noch!

Wir sind trotz lockdown (der wahrscheinlich vorsichtshalber trotz fehlender Verdachtsfälle landesweit ausgedehnt wird)  stets beschäftigt. In dieser Woche hatten wir beispielsweise viel damit zu tun, unser frisch gekauftes - und dann entlaufenes - Ferkel (genannt Covit, und nein, das war NICHT meine Idee. Jedenfalls nicht ausschließlich.) wieder einzufangen. Das ist auf einer so großen Insel tatsächlich gar nicht so einfach. Und außerdem ist so ein Ferkel ziemlich glatt, weshalb wir es kaum zu fassen kamen, bis es sich aus unbekannten Gründen im Health Center verirrte und umzingelt werden konnte. Jetzt läuft es in seinem Stall ständig im Kreis und vermisst sicherlich die Freiheit! Ansonsten unterrichte ich neuerdings im FODE-Programm die Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Klasse. Ich hab ja vor einer Weile schonmal von dem papuanischen Schulsystem berichtet, in welchem 50% der Kinder nach der 8. Klasse aufhören müssen, weil es schlichtweg nicht genug Schulen gibt. Ab