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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Es geht weiter!

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Inzwischen hat uns auch hier in PNG der "lockdown" erreicht - seit dem 24. März gibt es weder internationale noch nationale Flüge, die Geschäfte lassen Menschen bloß noch in kleinen Gruppen hinein und die Schulen wurden für zwei Wochen geschlossen.  Allerdings ist die Situation nicht allzu dramatisch. Es gab einen nachgewiesenen Corona-Fall in der Stadt Lae. Der betroffene Spanier wurde inzwischen nach Australien geflogen und bisher sind keine weiteren Fälle bestätigt worden, es gibt nichtmal Verdachtsfälle. Der lockdown bleibt vorerst dennoch bestehen.  Uns auf der Insel betrifft das noch weniger. In unserer Provinz Milne Bay gibt es keine Fälle.  Weil viele der Mädchen einen sehr weiten Weg nach Hause hätten, würde es auch nichts bringen, die Schule ganz zu schließen. Unser Vorteil besteht eben darin, dass wir doch recht weit weg vom Festland entfernt sind; die Fahrt in die Stadt ist gerade auch nicht gestattet. Deshalb wurden jetzt zwar die Ferien vom April um zwe

Was nun?

Es ist wohl an der Zeit, dass ich mich nun zu diesem weltweiten Objekt der Diskussionen äußere - dem Corona-Virus. Natürlich erreichten uns seit einiger Zeit ein paar Nachrichten, und als der Virus Vietnam und Europa erreichte, bekamen wir davon erst recht viel mit, aber auch da erhalte ich die Nachrichten ja bloß, wenn ich mal auf den Steg gehe, was höchstens einmal pro Woche vorkommt (und auch dann erreichen mich längst nicht alle Nachrichten, das Netz geht da sehr selektiv vor). Tatsächlich war ich mir der dramatischen Lage bis gestern noch nicht allzu sehr bewusst, und so vernahm ich mit Besorgnis, dass bis auf mich fast alle VIDES-Freiwilligen aus Deutschland und Österreich sicherheitshalber aus ihren Einsatzländern zurückkehren mussten. Nach einiger Überlegung und Konsultationen habe ich aber für mich beschlossen, dass ich hierbleiben werde. In Papua-Neuguinea gab und gibt es zwar vereinzelte Verdachtsfälle, allerdings nur in der Hauptstadt Port Moresby und in Rabaul, wo s

Unverheiratete Achtzehnjährige

Heute möchte ich zur Abwechslung mal von einem Aspekt der Kultur in Papua-Neuguinea berichten. Inzwischen bin ich ja schon seit über sechs Monaten hier, deshalb habe ich Einiges mitbekommen (wenngleich auch nur einen Bruchteil der verschiedensten Kulturen und Traditionen, denen die Mädchen angehören). Doch es gibt einige verbindende Elemente, die sich in fast jeder Kultur in Milne Bay....und über die Grenzen unserer Provinz hinaus finden. Dazu gehört beispielsweise die frühe Heirat. Mit 18 noch nicht verheiratet zu sein (wie ich und die meisten meiner Schülerinnen) ist keinesfalls der Durchschnittsfall. Um die Gründe dafür zu erklären, möchte ich mit der allgemeinen Rolle der Männer und Frauen anfangen. Ich beziehe mich dabei vorwiegend auf unsere Provinz Milne Bay und das, was mir die Menschen über sich erzählt haben, was mir andere Missionare und Missionarinnen erzählt haben und was ich selbst beobachten konnte. Traditionell kümmern sich die Frauen um die Erziehung der Kinder

Willkommensfeier

Am Samstag, den 29. Februar, fand die Willkommensfeier des St. Anne's Skills Training Institute statt. (Warum erst nach der vierten Schulwoche? Weil es eben gedauert hat, bis alle wieder da sind, und jede soll die Willkommensfeier genießen können!) Schon am Tag vorher fehlte die HÄLFTE meiner Commercial-Cookery-Schülerinnen im Unterricht, weil sie bereits mit Backen und Kochen beschäftigt waren. Am Samstag dann nahmen wir aufgrund des passenden Wetters auf der einen Wiese unter zwei Mangobäumen Platz und das Programm begann. Jede Klasse hatte einen Tanz vorbereitet, auch einige Reden wurden gehalten, ich spielte was auf der Geige vor (Notiz an mich selbst: ich sollte mir mein Programm NICHT erst im Moment ausdenken, in dem ich aufgerufen werde. Zum Glück spielt hier außer mir niemand Geige, deshalb fiel keinem auf, dass ich das Violinkonzert von Accolay drastisch verkürzte). Der slowakische Bruder führte (ohne Musik und mit einem Regenschirm anstelle einer Axt) einen traditione

Neuheiten ( z. B. neugierige Ziegen)

Es tut sich Einiges im Sideia Mission Center. In unserem Konvent wird renoviert, was unerträglich lauten Lärm verursacht. Andererseits war es wirklich nötig - der Wasserhahn in der Küche funktionierte bloß noch ab und zu! Auch das Gebäude der Grundschülerinnen wurde wegen der hohen Einsturzgefahr geschlossen. Termiten haben in den letzten 50 Jahren so ziemlich ALLES an Holz aufgegessen, was sie darin finden konnten. Deshalb werden die Betten jetzt in die Mess Hall verfrachtet....was natürlich keine Dauerlösung ist, aber im Moment sieht es alternativmäßig eher schlecht aus. Ansonsten hat endlich mal jemand eine Brücke über meinen Lieblingsgraben gebaut. Es ist nämlich so, dass die Klassenräume von drei Klassen etwas abseits liegen, man braucht etwa fünf Minuten vom Konvent aus - es sei denn, man nimmt die Abkürzung. Diese allerdings führte bisher über ein schmales Brett etwa anderthalb Meter über einen drei Meter tiefen Abgrund, in welchem bei Regen das Wasser abfließt. Da ich leider