Abschied

Am Montag, den 20. Juli, fand meine offizielle Verabschiedung von der SASTI-Familie statt. Schon am Tag zuvor hatte ich ein Ausgangsverbot für den ganzen Vormittag erhalten (und hockte dann in meinem Zimmer und räumte auf, was ich die ganze Zeit vor mir hergeschoben hatte) und von den Schwestern im Konvent ein großartiges Abschiedsmittagessen serviert bekommen. Aber das Schönste und am meisten Bewegende war wirklich diese Verabschiedungsfeier. Mitten aus dem ersten Unterrichtsblock (und ja, ich hab am letzten Tag noch unterrichtet) wurde ich herausgeholt und ins Konvent gebracht, wo mir einige Mädchen von den Trobriand-Inseln dabei halfen, ihre traditionellen Kleider anzuziehen. Es dauerte locker eine Stunde und machte sehr viel Spaß! Als ich endlich fertig angezogen und geschminkt war, wurde ich zur Schule in den Speisesaal geführt (das Wetter war nämlich eher mäßig). Dort folgte ein wunderbares Programm mit dramatischen Tänzen, unendlich vielen Geschenkübergaben, Reden und Tränen. Anschließend durfte ich mit den Schwestern und Lehrerinnen in den Coffeeshop gehen und Kuchen essen, denn ich hatte schon wieder zwei riesige Kuchen bekommen, und Donuts gab es auch! Äußerst vorzüglich! Wir redeten über alles Mögliche und hatten sehr viel Spaß bei diesem letzten offiziellen Zusammentreffen. Nachmittags weigerte ich mich weiterhin, meine Sachen zu packen, und ging meinen üblichen Tätigkeiten in der Canteen und an der Schule nach. Erst nachts packte ich gemeinsam mit einer Freundin alles ein, aber wir wurden noch rechtzeitig fertig. 
Am Dienstagmorgen feierten wir um halb sechs die Messe im Konvent, dann sollten wir eigentlich Frühstück essen, aber mir war ziemlich schlecht und das Miva-Szenario wiederholte sich. Beim Abschied vom Konvent bis zum Steg und dann bis Alotau hab ich mehr Tränen vergossen als in den letzten fünf Jahren zusammengenommen. 
Dann flog ich nach Port Moresby, wo ich noch vier Tage lang blieb und einige reisetechnisch wichtige organisatorische Dinge erledigen musste, außerdem kaufte ich ein paar Sachen ein, wir machten mit ein paar Leuten einen Ausflug an den Strand und ich packte meine gut 40 Kilo Gepäck um (keine Ahnung, warum das so viel war. Lag hauptsächlich an den Geschenken. Wahrscheinlich am Strohhut). 
Am Samstag, den 25. Juli, wurde ich von einer Schwester und vier Jungs aus dem Don Bosco Technological Institute um drei Uhr morgens zum Flughafen gebracht und begann meine beinahe 50stündige Odyssee nach Görlitz, die ja zum Glück gut ausgegangen ist. 
Ab dem kommenden Wintersemester beginne ich nun mein Studium in Erfurt in den Fachbereichen Katholische Religion und Erziehungswissenschaft. Aber es kann schon sein, dass hier auf dem Blog noch ein paar Nachträge kommen, und wenn ich den endgültigen Bericht endlich aufgeschrieben habe, dann lade ich ihn ebenfalls hoch!

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die mich in diesem vergangenen Jahr unterstützt haben: meiner Einsatzstelle, der Organisation VIDES, meiner Familie, dem Bistum Görlitz und dem Reisebüro Wakiya Tours, und natürlich allen, die für mich gebetet und an mich gedacht und hier mitgelesen haben. Ohne Euch wäre es bestimmt nicht so schön gewesen! 

Live Jesus Choose Joy!
Weronika



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Frauen in Milne Bay: Selbstständig alleingelassen #3: Menstruation

Das Essen, die Sprache und das Wetter

Hello, Miss!