Unterricht








Nun einige Zeilen zu meinem Unterricht. Anfangs fand ich es ja schon etwas seltsam, so kurz nach dem Abitur plötzlich SELBST zu unterrichten, aber inzwischen habe ich mich vollkommen daran gewöhnt!
Ich unterrichte inzwischen Englisch, Mathe und Sport.
In Englisch habe ich sieben Klassen, mit denen ich mehr oder weniger das gleiche mache: Leseverstehen, Hörverstehen, Rechtschreibung und Grammatik. Das klingt vielleicht einfach und nicht sonderlich anstrengend, aber eines sei gesagt - auch bei einem Laufdiktat kann man durchfallen. Und bei der Bildung von Passivsätzen passieren ebenfalls interessante Konstrukte wie "Edmund was eaten by Turkish Delight." Manche Mädchen bringen beim Leseverstehen so ziemlich alles durcheinander, und wenn ich manchmal die Antworten in den Tests lese, frage ich mich wirklich....wie ist das bloß PASSIERT?
Aber eigentlich ist es nicht dramatisch. Wir brauchen eben länger, kommen aber dennoch zum Ziel, und außerdem ist es viel angenehmer, wenn auch die Letzten irgendwann alles begriffen haben und niemand mehr durchfällt, als wenn alles auf Anhieb klappt! Das wäre ja irgendwie auch langweilig.

Der Matheunterricht ist nochmal ein Thema für sich. Zurzeit hab ich da bloß zwei Klassen, allerdings in vier bzw. sechs Stunden pro Woche. Im ersten Jahrgang behandeln wir gerade Potenzen und Runden, im zweiten Prozentrechnung. Während der erste Jahrgang mehr oder weniger zurechtkommt, brauchen wir mit dem zweiten Jahrgang deutlich länger. Neulich erst sind bei einem Test 11 von 16 durchgefallen (aber das passiert ständig, wir brauchen meist mehrere Anläufe).
Das Problem hier liegt allerdings nicht unbedingt bei den Mädchen, sie geben sich wirklich Mühe! Vielmehr fehlen ihnen die Grundlagen. In den Schuljahren, bevor sie zu SASTI kamen, hatten sie zwar Mathe, aber ohne wirklichen "Drill", und damit meine ich, dass sie beispielsweise das kleine Einmaleins bloß so ungefähr beherrschen und Brüche einfach so von links nach rechts addieren.
Aber das ist nicht das Ende und die Situation ist nicht katastrophal hoffnungslos. Ich lasse sie zum Beispiel die Quadratzahlen bis 25 auswendig lernen, die wir jede Stunde gemeinsam mit dem Einmaleins wiederholen, und durch die täglichen Übungen haben wir uns jetzt auf die richtige Addition der Brüche geeinigt. Es wird! Und es ist schön zu sehen, wie das mathematische Wissen von Stunde zu Stunde wächst.

Den Sportunterricht beschränke ich meinerseits weiterhin auf die morning exercise. Wenn ich beim Fußball, Volleyball oder Netball mitspielen würde, wäre das nämlich eine Katastrophe für die Menschheit.

Ach ja, abends gehe ich jetzt immer zu den Grundschülerinnen (Kl. 3-8); ich bringe ihnen Taizé-Lieder sowie die Belgijka für den Kindertag nächste Woche bei (ich habe keine Ahnung, warum der Kindertag hier im NOVEMBER ist) und anschließend tanzen wir alle Tänze durch, die auf meinem Handy sind (mit katastrophalen Auswirkungen für meinen Achtzehnjährigen, unbeweglichen Körper, der derartige Workouts nicht mehr so locker wegsteckt wie mit zehn). Diese Kinder haben so viel ENERGIE! Es macht sehr viel Spaß!

Und an dieser Stelle möchte ich den Europäern nochmal unter die Nase reiben, dass es hier warm ist. Immer noch.

Bis bald!
Live Jesus Choose Joy,
Weronika

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