Vier Tage als Oberin und weitere Kuriositäten



Vor einer Woche war es plötzlich so weit: von Donnerstag bis Sonntag verließen alle vier Schwestern die Insel und ich wurde zur vorübergehenden Oberin ernannt. Das hatte folgenden Grund: die für den Besuch jeder Gemeinschaft der Don Bosco-Schwestern in der Provinz Philippinen/PNG zuständige Schwester aus Italien sollte auch zu uns kommen, wurde aber vom lockdown auf den Philippinen getroffen. Deshalb besuchte sie uns virtuell - wir drehten ein Video (kann man übrigens auf der Facebook-Seite "Salesian Sisters of Don Bosco Philippines and Papua New Guinea" einsehen, wenn ich mich nicht irre!) und die Schwestern fuhren für die Videokonferenz in die Stadt. Bekannterweise ist das Netz auf Sideia ja nicht gerade für sowas geeignet.
Deshalb waren wir in jenen Tagen nur zu zweit im Konvent - meine Freundin, die den Schwestern im Haushalt hilft, und ich. Das war ziemlich lustig, aber auch etwas stressig! Ich war für das Geld und die Verwaltung zuständig und ebenso für alle Schlüssel in der Schule. Es hat zum Glück alles geklappt und Schwierigkeiten gab es nicht - jedenfalls haben wir uns nicht von ihnen stören lassen. In der Videobotschaft, welche besagte Schwester für die Schülerinnen aufgenommen hat, werde ich sogar ERWÄHNT! Das fand ich sehr freundlich.

Am 15. Mai haben wir den Festtag der Mitbegründerin des Ordens, der Heiligen Maria Mazzarello nachgefeiert. Der Tag begann mit einer schönen Messe, Millionen von Blumenketten (übrigens habe ich sentimentale Person letztens endlich die Ketten von meiner Anreise im September weggeworfen, weil sie wortwörtlich in meinem Zimmer zerfallen sind.), Kuchen und Lollies. Abends haben wir einen Film über ihr Leben angeschaut, der war ja ganz schön, aber mich würde ja mal interessieren, warum die Hauptdarstellerin mittendrin ihre Augenfarbe ändert.

Ansonsten gibt es wieder viel, viel zu tun. Ich habe einen rappevollen Stundenplan, jeden Tag von acht bis drei Uhr nachmittags, dann gehe ich direkt bis 17:00 in die Canteen, zum Abendbrot, Rosenkranz und dann bereite ich den nächsten Unterricht vor (na ja, ehrlich gesagt nicht. Eigentlich kopiere ich abends höchstens ein paar Tests und schnacke dann mit den Mädchen oder erkläre ihnen nochmal die Hausaufgaben), bis um acht Uhr die Glocke geläutet wird und alle sich verabschieden. Nach dem Abendgebet geht der Strom aus und DANN fällt mir ein, dass ich noch meine Unterrichtsvorbereitungen anfangen muss, außerdem in mein Notizbuch schreiben oder diesen Blogpost hier zu verfassen (Zeit: 21:06 am 16.5., morgen soll es hochgeladen werden...). Der Tag ist wirklich gut gefüllt. Und ich stehe weiterhin immer um sechs auf, denn um 6:30 beginnt die Messe (...eher so 6:35...oder 6:40....).
Aber es ist einfach PHÄNOMENAL, so beschäftigt zu sein. Wirklich. Schlafen kann ich ja nachts. Und das gedenke ich jetzt auch zu tun.
Bis demnächst!
Live Jesus Choose Joy!
Weronika

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